mistika jpeg oscillations cs859

 

 

Eine ungewöhnliche Begegnung, da am 20.10.24 in Hannover: Aus Berlin Andreas Gogol mit E-Gitarre, Electronics, Stimme, sein NaabtalDeath-Buddy als Zitherquäler und Guilherme R. am Cello. Dazu Ernesto, sein Vater, mit Viola & Crackle Box aus Lisbon angereist, um mit ihm einige Gigs zu spielen – der mit Maximilian Glass am 26.10. in Berlin ist als „Beyond the mist and the unforeseen encounters“ (CS 863) eingefangen. Als ungewöhnliches 'String Quartet' entfalten die vier ein elektroakustisches Mysterientheater, indem sie, wie Baselitz seine Bilder, Kammermusik auf den Kopf stellen – 'playing the painting upside down'. Mit diskantem und wetzendem Strich, metallischem Touch, amorphem Noise, drahtiger und brummiger Widerspenstigkeit. Als Vorgänge, in denen surrealer Klingklang und absurde Vokalität mit kratziger Art Brut dennoch träumerisch fusionieren. Surrend, federnd, scharrend, pickend, quietschend gibt es eine quasi alchemistische Reaktion von Kakophonem und Sonorem. Pressend und rumorend, plonkend und glissandierend, knarzig und schrillend fusioniert Hartes mit Weichem. Abgründiges gipfelt altissimo, die Crackle Box zwitschert, bis das Schwein pfeift. Doch die zarten Momente halten stand, auch wenn bei der tickenden, pickenden Zugabe nochmal hektisch gesägt wird am Festen und Sicheren und die Fundamente bedenklich knarren. Rigobert Dittmann (Bad Alchemy)