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movements cs301
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Nein, das ist diesmal keine typische CS-Musik, wobei die Labelmacher in Porto ja bei aller Vorliebe für karge Bruitistik, flache Klanghierarchie und kleine Tondifferenzen keine Puristen sind. Nicht, dass dieses Trio nicht auch den Spaß an kniefieseligem Getönse verstünde, 'ndntn/aaio' ist geradezu idealtypisch mikrophil gegeigt, geknarrt, gescharrt und geschlürft. Aber drumrum ist vieles so lebhaft gestaltet, wie es das Knowhow der drei erwarten lässt. Vom Altosaxophonisten & Klarinettisten Georg Wissel durch seine Duos mit Paul Lytton bzw. Joker Nies oder mit Canaries On The Pole, vom Kontrabassmann Achim Tang mit seinen bereits CS-einschlägigen Trios mit Matthias Muche & Philip Zoubek bzw. Joe Hertenstein & Jon Irabagon, und von Simon Camatta als Soloperkussionist auf Gligg und als Teamtrommler bei The Dorf. Da zupft entsprechend Aufgekratztes an den Ohren, und bei 'lrghssm/aiio' wird sogar ausgesprochen tierisch gekrächzt und geschnurrt, geröchelt und gegrollt. Mit rampenschweinischem Gusto und dem Temperament, das sich auch zuvor schon keinen Zwang antat. Schon der Auftakt kommt nämlich gut ins Rollen, mit launigen Altosprüngen, bis sich Wissel dünn macht für Tangs Fingerpoesie und auch Camatta nur klitzelig krimskramst und Stricknadeln oder Beselchen schwingt. Was dennoch irgendwie in wildes Gekecker und Gerappel mündet. Daneben lutscht Wissel klarinettes Süßholz, von Tang fingerspitz bezupft, von Camatta locker bekleckert. Den Abschluss bildet ein holzwurmiges und zugleich flötenschön getrillertes Traktat mit von Camatta mit'm Stöckle aufs Blechle verteiltem Getüpfel. [BA 85 rbd] Herz(und ohr-)erfrischend ist hingegen WISSELTANGCAMATTA, ein sax-bass-drums-Trio, das der klassischen Idee der freien Improvisation folgend auf "Movements"(Creative Sources) einen durchaus vertrauten, so aber eben doch wieder ganz neuen KlangHimmel entfaltet. Zwischen röchelnden TrötenRufen, Bassfetzen und schimmernden drum-parts bleibt genügend Experimentierplatz für viele gute Ideen! (Westzeit) Musikalische Tempobezeichnungen wie allegro, largo, rubato – deren Buchstabenreihenfolge völlig durcheinander gemischt ist – fungieren als Titel der einzelnen Stücke und charakterisieren diese auch entsprechend. Angestoßen werden die sehr zwingend sich ereignenden freien ad hoc-Improvisationen mit quirliger, lebhafter Motorik, was in ein impulsives Klangkompendium voll emotionaler Hitze und kratzbürstiger Unruhe mündet. Doch nicht nur diesem Zustand alleine gilt die Aufmerksamkeit. Mit spitzen Ohren durchlauschen die drei deutschen Musiker ebenso eine flächige Topografie, die sich sehr entschleunigt und ruhig ausbreitet und in reduktionistischer Weise Wildwuchs hervorbrechen lässt. Bemerkenswert erscheint auch die Tatsache, mit welcher Überlegtheit die drei Klangstöberer die Möglichkeit ihrer Instrumente ins Unorthodoxe ausweiten und in eine substanzielle Abstraktheit münden lassen, in der eine unmittelbare, konkrete Poesie mitschwingt. Zudem durchsetzt von spielerischer Akribie, die dem plastisch differenzierten Klangfluss noch eine weitere kaleidoskopische Nuance verleiht. Die hier mit viel Bedacht ausgespielten Idiome freier Improvisation erklingen im Getöse der Unverbrauchtheit. Bewegend. Han (Freistil) O mesmo se poderá dizer de “Movements”, do trio Wisseltangcamatta. Com uma diferença: se o bop metamorfoseado dos Glue é o do ramo cool, aquele de que Giuffre emergiu, o deste grupo é o hard bop. Georg Wissel, o elemento em destaque – muito por causa dos seus instrumentos, o saxofone alto (preparado) e o clarinete –, esteve envolvido em realizações de várias frentes do jazz, do swing à vanguarda, e até em outras linguagens, como o rock e a música de câmara. Ora, essa perspectiva idiomática faz-se sentir a todo o momento. A forma como a transgressão e a busca do novo (ou a inserção do novo nas molduras do jazz) se conjugam com o respeito pela tradição é admirável, mesmo que os equilíbrios conseguidos sejam precários. Die Namensgebung des Trios the Wisseltangcamatta lässt eindeutig auf die Namen der Bandmitglieder schließen: Georg Wissel (as/cl), Achim Tang (b) und Simon Camatta (dr/perc) sind in der Region wahrlich keine Unbekannten, sie spielen in den verschiedenen Konstellationen – immer verschiedenen Facetten der improvisierten Musik verpflichtet. Weniger eindeutig, ja auf den ersten Blick verrätselt sind bei ihrer neuen CD movements die Titelnamen wie llgr/aeo oder rbt/uao oder ndntn/aaio. Das Rätsel lässt sich lüften, wenn man die kryptische Anordnung von Konsonanten und Vokalen als Anagramme auflöst und sich die Titel als in der Musik gängige „klassische“ Tempobezeichnungen herausstellen. Diese Form der Verschlüsselung entspricht den jeweiligen Musikstücken, sie passt sehr gut zu der Charakteristik der Musik des Trios. Diese bildet in der Tat eine Bandbreite ab von larghissimo bis vivace. Wer allerdings dahinter durchkomponierte Stücke mit angegebenem durchgängigen Tempo vermutet, sieht sich schnell enttäuscht: Wisseltangcamatta produzieren „freie“ Musik, sie erzeugen mit ihren zum Teil verfremdeten Instrumenten einen eigenwilligen Klangraum mit unterschiedlichem klanglich-musikalischen Ausdruck, der sich nur sehr indirekt auf die Tempobezeichnungen beziehen lässt. Langsame Tracks beginnen sehr leise und zurückhaltend etwa mit Klappengeräuschen, die von leiser Perkussion begleitet werden und sich mit einem gestrichenen Bass zu einem sirenenartigen Höhepunkt steigern. Oder der Saxophon-Ton wird in der Schwebe gehalten und von nervösen Drums und dunklen Bass-Pattern unterstützt. Auf den meisten Tracks entsteht so ein diffuses Klanggewusel von rätselhafter, ansprechender Ästhetik. Es finden sich durchaus auch melodiöse Anklänge durch Georg Wissels Altsax oder Klarinette oder Achim Tangs Kontrabass, aber der musikalische Grundtenor entspricht eher einem experimentell offenen Werkstattcharakter, den die drei Musiker in ihrer Interaktion pflegen. Vor allem die letzten beiden Tracks dokumentieren dies anschaulich: In dem über 13-minütigen lrghssm/aiio produzieren die Drei bei äußerster Zurückhaltung an Lautstärke eine musikalische Dauervibration, sozusagen ein Sägewerk im larghissimo, mit repetitiven Mustern und merkwürdigen Lauten, die sich dynamisch steigern und zum Schluss in einen durchgängigen (leisen) Trommelwirbel verlieren. mdrt/oeao beginnt mit moderatem Ton, der sich bis zu hochfrequenten Schwingungen steigert, es knarzt und grunzt, flötenton-artige Dauerarpeggien und –Läufe vervollständigen das musikalische Rätsel. Like a changing room mirror that can highlight different aspects of a garment, improvised music continues to reveal unique textures in the 21st century. The wide scope of what designates the genus is such this CD of improvised music can be unlike in conception and performance, as these reeds-double bass-percussion sessions demonstrate. |